Von Flagstaff nach Norden fahren wir zum Grand Canyon. Der Grand Canyon ist kein Gebirge, sondern eine Gegend sehr vieler Schluchten. So schauen wir nach unten, wenn wir unten sind. Dabei ist „Unten“ nicht ganz wörtlich zu nehmen, denn unten liegt immer noch über dem Meeresspiegel. Es ist genau dieses gigantische Areal an Schluchten, die dem Bundestsaat Arizona einen Namen gab.
El Condor pasa – Freiheit wie der fliegenden Condor
Der Grand Canyon ist ein Tal, durch das der Colorado River fließt und wird auch Colorado Plateau genannt. Übrigens ist der Colorado River auch dafür verantwortlich, dass der Lake Powell entstanden ist.

Als wir dann endlich am Canyon stehen, fühlen wir uns winzig und klein, obwohl es nicht der tiefste Canyon ist. Denn der Kali Gandaki Gorge in Nepal ist um einiges tiefer. Dennoch besticht der Grand Canyon mit seinem riesigen Areal. Die Aussicht ist überwältigend, es ist wie ein Ruf der Freiheit. Als wir uns bequem auf einen Stein setzen und in die Weite blicken, dann können wir auch den Condor fliegen sehen. Es gibt in den USA den kalifornischen Condor.
Abtauchen in die geologische Geschichte Nordamerikas
Schauen wir in die Schluchten hinein, so können wir verschiedene Farbschichten an der Felswand sehen. Dadurch werden die Schichten der verschiedenen Platten sichtbar, die übereinander geschoben wurden. Ein schönes Farbspiel, welches den Grand Canyon besonders bei Sonnenauf-und Untergang beliebt macht. Im Großen und Ganzen ist der gewaltige Canyon ein Ergebnis von Erosionen, über Millionen von Jahren.
Die Sicht ist bei gutem Wetter einfach beeindruckend, die Vögel fliegen und das rötliche Gestein hat eine tolle Wirkung. Hier bekommt der Begriff „Freiheit“ eine deutliche Note. Im Sommer ist es richtig heiß, im Winter liegt Schnee. In den Schluchten selbst ist es insbesondere im Sommer deutlich wärmer.

In den Grand Canyon haben wir zwei Zufahrten zur Auswahl: North Rim und South Rim. Gleichzeitig sind die gewaltigen Schluchten für den Beinamen Arizonas verantwortlich: „The Grand Canyon State“. Die Aussichtsplattform Grand Canyon Skywalk ist seit 2007 frei zugänglich. Wir müssen lediglich einen Filzschutz über die Schuhe ziehen, damit der Glasboden nicht zerkratzt.
Regionen des Grand Canyon
Der Grand Canyon, das verrät schon der Name, ist ein riesiges Areal an Schluchten. Nicht verwunderlich, dass dieser Nationalpark ein Besuchermagnet ist. Im Norden Arizonas vermitteln die rötlich gefärbten Schluchten ein unbeschreibliches Gefühl von Freiheit. Auf Grund der Größe und der Freiheit, werden uns mehrere Optionen geboten, den Grand Canyon zu besuchen. Zwei besonders bekannte Zufahrten sind der North Rim und der South Rim. Am meisten besucht ist sicherlich der South Rim, den wir von Flagstaff aus in ca. 1 Stunde mit dem Auto erreichen. Schon die Fahrt durch Arizona ist eine Reise in den Wilden Westen. Sobald Wir die „Zivilisation“ verlassen haben, und durch die unendlichen Weiten des Südwestens der USA ziehen, kommen wir unserem Ziel näher und näher. Wer das erste Mal an den Grand Canyon reist wird vor Spannung fast zerrissen.
Das hat einen Grund, denn die Landschaft hat bis kurz vor den Canyon nichts mit dem Bild zu tun, welches wir vor unserem geistigen Auge haben. Wälder, Tiere und jede Menge Grasbüschel prägen das Landschaftsbild. Doch wo sind diese steilen, roten Schluchten? Die mit den wenigen Pflanzen? Hier sind wir doch ganz verkehrt, oder? Nur Mut, schön weiter auf dem Weg durch das endlose Land. Immer geradeaus, wir können uns nicht verfahren. Denn so viele ellenlange und gerade Straßen gibt es in der Gegend nicht. Irgendwann, nach vielen Minuten, tauchen dann diese Schluchten auf, die wir uns aus dem Fernsehen heraus nicht wirklich vorstellen können. Es ist riesig, gewaltig und beeindruckend!

Wahnsinn! Dann diese Stille. Ein fliegender Condor, ein fliegender anderer Vogel und ab und an, ein grüner oder kahler Baum! Selbst die Touristen, die aus dem Auto steigen sind still und staunend mit großen Augen. Der Grand Canyon, im Norden von Arizona, verzaubert er die Menschheit. Der Versuch der vielen Fotos, immer auf der Suche nach dem perfekten Motiv. Beim Anschauen der Bilder stellt wir fest, dass dieses nicht annähernd die Impressionen wiedergeben kann, wie wir direkt vor Ort haben. Ohne so einen Knipsekasten zwischen Auge und Realität.
Anfahrt zum Grand Canyon South Rim
Die südliche Zufahrt zum Grand Canyon, der South Rim ist am besten über Flagstaff zu erreichen. Dort sollten wir vorher auch eine Übernachtung eingelegt haben. Die Fahrzeit beträgt ca. 1 – 1,5 Stunden. Bei hohem Verkehrsaufkommen, kann es auch mal länger dauern. Von Las Vegas, oder Page aus, ist es natürlich auch möglich, allerdings dauert das etwas länger. Vom Joshua Tree Nationalpark, mit dem gleichnamigen Ort „Joshua Tree“, kommt wir natürlich auch zum South Rim, allerdings müssen wir dafür auch mehrere Stunden einplanen.

Klima am Grand Canyon
Tagsüber ist auch im Winter nicht mit extremen Kälterekorden zu rechnen. Dennoch sehen die schneebedeckten Schluchten im Winter super aus. Die Kombination aus blauem Himmel, roten Schluchten und weißem Schnee hat schon was. Während der Canyon oben schön weiß ist, sind die Tiefen wärmer. Tagsüber klettert das Thermometer auch auf zweistellige Temperaturen, sowohl oben, als auch unten.

Ab dem Frühjahr kann es, wie auch im Zion Nationalpark, brennend heiß werden. Ausreichender Sonnenschutz und genügend Wasservorräte sind deshalb das A und O. Nicht wenige Besucher verbrennen sich den Pelz. Also: immer schön sorgsam mit der Haut umgehen. Insgesamt ist das Wetter am South Rim beständiger als im North Rim und liegt insgesamt höher. So können Wir das gesamte Jahr über den Canyon bestaunen. Allerdings können beide Gebiete im Sommer durch heftige Regenfälle gestört werden.

Übernachten am Grand Canyon
Für die Übernachtung bieten sich die Städte
Der Grand Canyon North Rim
Wenn wir die Besucherströme meiden möchten, sollten wir uns die Zufahrt über den North Rim vornehmen. Die Massen sind nicht vorhanden, es ist im allgemeinen ruhiger. Das hat Flair und bietet uns mehr Raum, die Eindrücke zu genießen. Insgesamt ist der Grand Canyon damit etwas schöner, was nicht bedeutet, dass die Landschaft dort schöner ist. Es soll heißen, dass das ganze Drumherum, auf Grund der Ruhe, besser zu genießen ist. Außerdem ist Angels Window, das Loch im Fels, ein Hingucker. Auf dem Weg zum Grand Canyon können wir bspw. in Page am Lake Powell, oder in St. George in Utah übernachten.

Von dort aus sind wir in zwei bis drei Stunden in der Heimat des Condors. Eine schöne Fahrt ist es. Sehr imposant! Besonders im Herbst ist die Landschaft bunt bemalt.
Das leuchtende Gelb der Bäume ist sicher eine bestaunende Naturgegebenheit. Ob wir so etwas in dem Ausmaß bei uns sehen können, ist kaum glaubwürdig. Auf den Wiesen und vor dem Laubwald, können wir nicht selten die beruhigende Tierwelt bestaunen. Rinder und Mule deers liegen in der Sonne, oder laufen durch die Gegend. Ach ja: Manche dieser vierbeinigen Kollegen schauen uns auch mit Neugier entgegen.

Sowohl die Fahrt, als auch das Schlendern am eigentlichen Canyon sind ein Erlebnis der besonderen Art. Wir werden das nicht vergessen.