Der Tumacacori Nationalpark befindet sich einige Kilometer südlich von Tubac. Dort, wo auch die Entfernungsangaben auf den Hinweisschildern anders aussehen. In der Region gab es in der Geschichte viele Konflikte zwischen Siedlern, Soldaten, Missionaren und Indianerstämmen.

Wo liegt Tumacacori und was ist das Besondere?
Der Park befindet sich direkt im Ort Tumacacori, nur wenige Kilometer südlich von Tubac. Richtig gelesen, Kilometer. In der Region sind die Entfernungsanzeigen in Kilometer angegeben. Diese „Eigenart“ geht auf den Präsidenten Jimmy Carter zurück, welcher davon überzeugt war, dass Kilometer besser und Touristenfreundlicher wären. Dies hatte er damit begründe , dass der meiste Teil der Welt in Kilometer ausgeschildert wird. Auch in Mexiko findet das metrische System Verwendung, so dass hier ein freundlicher Empfang der Mexikaner sichergestellt werden würde. Seit 1975 gibt es die Schilder auf der Interstate 19 zwischen Tucson und Mexiko.

Wie alles begann
Süd-Arizona im Jahre 1691. Die Bewohner des kleinen Pimadorfes „Tumacacori“ luden Vater Kino ein. Ja, er hieß „Kino“. Von ihm wurde das Dorf „San Cayetano“ genannt. San Cayetano lag nur ein paar Kilometer von der heutigen Messe entfernt. Unter einem von Indianern gebautem Dach, hielt er dann die Messe ab. 7 Jahre später, im Jahre 1698, hatte Tumacacori bereits ein Gebäude mit einem etwas festerem Dach, Weizenfelder und Viehherden. So nach und nach etablierte sich Tumacacori zu einem festen Platz, an dem Priester den Gottesdienst abhielten. Nach einem Aufstand 1751 (Pima-Aufstand) wurde das Dorf verlegt. Dort befindet es sich noch heute. Der Name änderte sich in San José de Tumacacori. Es wurde eine kleine Mission gebaut und eine Presidio Garnison die ca. 5 km nördlich von Tubac errichtet wurde.
Aus mit der Ruhe in Tumacacori
In den nachfolgenden Jahren passierte so einiges: Die Jesuiten wurden aus allen spanischen Herrschaftsgebieten vertrieben, die Franziskaner übernahmen die Sonora Missionen. Die Apachen überfielen immer wieder die Dörfer, so dass die Missionare aus Guevavi flohen und Tumacacori zum Hauptsitz der Mission wurde. Die dortige Kirche wurde dann um 1800 errichtet.

Im Süden des Landes änderte sich einiges erheblich, denn Mexiko gewann seine Selbstständigkeit von Spanien. Auf Grund dessen wurden die meisten Missionen aufgegeben. Die Verteidigung gegen Indianerangriffe konnte durch das Militär nicht ausreichend sichergestellt werden. Durch Mexikos neue Gesetzte, die die Macht der Kirche schwächte, wurden viele Missionen gezwungen, sich als Gemeindekirchen einzugliedern. Die finanzielle Unterstützung der Missionen wurde in Mexiko gestrichen. Im Jahre 1844 verkaufte Mexiko das Tumacacori-Missionsgebiet an eine Privatperson. Als zum Schluss auch die Indianer Tumacacori verliesen, trugen sie die heiligen Statuen zur Mission San Xavier del Bac, welche sich in der Nähe von Tucson befindet.
Eintritt und Ort
Der Eintritt ist durch den Annual Pass, zwischen 8.00 und 17.00 Uhr, möglich, da es sich um einen US-Nationalpark handelt. Das Monument gehört zu keinem religiösem Orden, sondern wird durch den nationalen Parkdienst des Innenministeriums der Vereinigten Staaten verwaltet. Es steht seit 1908 unter der Hoheit des Nationalpark-Systems der USA und wird in soweit erhalten, dass die Ruinen nicht zusammenfallen. Das Prinzip der Nationalmonumente ist eben nicht die Sanierung, sondern der Erhalt des Status quo.
Spazieren, weiterbilden und genießen
Die Spazier-Tour durch den Park könnt Ihr Euch durch ein kleines Heftchen beschreiben lassen. An markanten Punkten befinden sich Ziffern, unter der Ihr im Heft eine Beschreibung findet. Dieses Heftchen bittet allerdings darum, zurückgegeben zu werden.

Ja, Hin und wieder gibt es in der Sonora Wüste auch Regen. In der Zeit von März bis Mai blühen Kakteen und Yucca. Aber auch andere Pflanzen (davon gibt es viele in der Wüste) blühen bis zum Ende des Sommers. Also, genießt die bunte Wüste.

Hintergrund
Das spanische „Weltreich“ wie es vor vielen Jahren genannt wurde, musste zusammengehalten werden. Aus diesem Grunde schickte Spanien Soldaten und Priester in die Wildnis. So wurden an strategisch günstigen Punkten Missionen und Militärstützpunkte (Presisios) errichtet.